Kloster St. Johannis

  • Das Kloster St. Johannis liegt auf einem 11.000 Quadratmeter großen Grundstück an der Alster. (Foto: Bernhard von Nethen)
  • Graf Adolph IV. von Schauenburg und Holstein gründete 1236 das Kloster St. Johannis der Dominikaner am heutigen Rathausplatz. (Quelle: Kloster St. Johannis)
  • Der Klostersaal mit Flügel. (Foto: Luis Konitzer/Kloster St. Johannis)
  • Blick in den Klostersaal. (Foto: Bernhard von Nethen)
  • Johannes der Evangelist, Statue im Eingangsbereich der Klosteranlagen. (Foto: Bernhard von Nethen)
  • Faxgerät, Drucker und mechanische Schreibmaschine in der Klosterschreiberei. (Foto: Bernhard von Nethen)
  • Hölzerne Statue von Johannes dem Täufer im klösterlichen Treppenhaus. (Foto: Bernhard von Nethen)
  • Der dritte und heutige Standort des Klosters St. Johannis in Hamburg: 1914 wurde die im englischen Landhausstil erbaute Anlage an der Heilwigstraße bezogen. (Foto: Bernhard von Nethen)

Die um 1246 gegründete, unter erzbischöflich-bremischem, päpstlichem und kaiserlichem Schutz stehende Zisterze Harvestehude fand 1293 ihren endgültigen Standort am westlichen Alsterufer und bot den unverheirateten Töchtern der Hamburger Oberschicht sowohl eine überdurchschnittliche Ausbildung als auch eine standesgemäße Versorgung. Schenkungen, Rentenkäufe und Salinenanteile führten zu beachtlichem Grundbesitz in und um Hamburg. Die Stadt nahm das Kloster unter ihren weltlichen Schutz; die Gebete der Nonnen dienten dem geistlichen Schutz der Stadt. Durch die magistrale Annahme der Reformation erübrigte sich diese Heilsfürsorge. Der Harvestehuder Konvent aber hielt beharrlich aus Gewissens- und Existenzängsten an den monastischen Gelübden fest und wurde zum Sammelbecken der Reformationsgegner. 1530 brachen aufgebrachte Bürger mit Billigung des Rates die Klostergebäude ab. Jetzt trat etwa die Hälfte der Nonnen aus, die andere Hälfte bildete den Grundbestand der Konventualinnen eines von einer Domina geführten evangelischen Damenstifts. Dieses zog in die leer stehenden Räume des Dominikanerklosters St. Johannis und nahm dessen Namen auch an alle späteren Standorte mit. Seit 1914 befindet sich das Kloster St. Johannis in der Heilwigstraße und hält die Erinnerung an die religiöse Standfestigkeit der vormaligen Zisterziensrinnen gegen die Reformation wach. Heute ist das Kloster St. Johannis ein evangelisches Stift für rund 70 alleinstehende Damen ab dem 60. Lebensjahr.


Text: Inge Mager