Großpolitische Wetterlage

Hamburgs Wirtschaft wächst rasant. Immer mehr Menschen kommen in die Stadt. Um diese positive Entwicklung nicht zu gefährden, ist es wichtig, sich in den großen politischen Auseinandersetzungen klug zu positionieren.

Die Kritik am Ablasswesen, die Luther 1517 zur Veröffentlichung seiner Thesen motiviert, stellt nicht zuletzt die Finanzpraxis der Papstkirche grundsätzlich in Frage. Kaiser und Papst drängen den Wittenberger zum Widerruf. Und während die Kirche um Schadensbegrenzung bemüht ist, werden mit den gedruckten Schriften des Reformators die neuen Ideen landauf, landab verbreitet. Luther, der die Bibel auf seiner Seite weiß, scheut auch argumentativ keine Auseinandersetzung und lässt den renommierten katholischen Theologen Johannes Eck 1519 beim Streitgespräch auf der Leipziger Pleißenburg ziemlich alt aussehen. Der kann zwar die Autorität des Papstes und der Konzile wortreich begründen, aber einen biblischen Beleg dafür bleibt er schuldig. Und als Luther es sogar wagt, Jan Hus, der auf dem Konzil von Konstanz 1415 als Ketzer verbannt wurde, zu verteidigen, platzt dem Herzog Georg von Sachsen der Kragen. Fluchend verlässt er den Saal.

Die Leipziger Disputation 1519 zwischen Johannes Eck (links) und Martin Luther (rechts). Reproduktion eines Ölgemäldes von Julius Hübner, entstanden zwischen 1863 und 1866. (Quelle: A. Wagner, Wikipedia)

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